MDR Kultur, 05.03. 2019
Ich musste raus ist ein schonungsloses Werk, dramatisch und befreiend zugleich. Und es zeigt eindrücklich, dass Menschen immer wieder bereit sind, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, statt in für sie unerträglichen Verhältnissen zu leben.
Südwest Presse, 13.11.2019
Die gerade einmal knapp 30 Jahre alten Geschichten aus der DDR machen betroffen. Der Ausnahme-Perkussionist Stefan Weinzierl greift diese Grundstimmung auf und begleitet die gesamte Lesung nicht nur an Marimba und Vibraphon, sondern auch an einer Vielzahl von Percussions und elektronischen Effektgeräten. Die Musik hört sich mystsisch an, oft wie ein verzweifeltes Echo einer fast vergessenen Zeit.
Klötzer Rundschau, 11.11.2024
"Das geht mir gerade richtig unter die Haut" flüstert Lilia Peremot, die spontan mit ihrem Lebensgefährten zu der Veranstaltung gekommen ist. Die Ukrainerin ist selbst vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen und findet es beeindruckend, dass es so viele Parallelen zur heutigen Zeit gibt. "Die Geschichte wiederholt sich wirklich immer wieder".
hoetensleben.de, 28.11.2019
Heute wird in vielen Berichten nur noch über die spektakuläre Flucht berichtet, der Abend erzählte aber auch fesselnd über die Gründe der Menschen. Ob es um die Flucht über die Ostsee, das Verlassen der DDR in einem Kofferraum oder die Flucht über Ungarn und Österreich ging, Blochberger fesselte. Ob er die Stimme hob, wie ein Stasioffizier, einen Schuldirektor imitierte oder einen zerbrechenden Menschen darstellte, alles war glaubhaft. Dazu brachte Weinzierl den perfekten Soundtrack. Er unterstrich die gelesenen Worte so einzigartig, wie es heute kaum noch zu hören ist. Die Darbietung erinnerte an alte Hitchcock-Filme. Die Fluchtgeschichten unterschieden sich stark voneinander, zeigten aber allesamt die Hoffnungslosigkeit der Flüchtenden und den absoluten Willen, dem Land zu entkommen.
Isenhagener Kreisblatt, 19.09.2023
Gänsehautmomente vermittelte der Schauspieler Ludwig Blochberger im Grenzmuseum Böckwitz, als er am Sonntagnachmittag wahre Geschichten von letztlich geglückten Fluchten und Ausreisen aus dem Staat las, der 1990 zu Grabe getragen wurde. Die beklemmende Atmosphäre unter anderem im Gefängnis der Staatssicherheit, untermalte Stefan Weinzierl eindrucksvoll mit verschiedenen Percussion-Instrumenten. Ein Schauer lief dem Publikum womöglich über den Rücken, wenn Blochberger im durch viele Filme und Dokumentationen bekannten Stasi-Tonfall vortrug, was die Vertreter der DDR-Staatsmacht dann durchsetzten. Das Publikum, Ältere wie Jüngere, lauschten gebannt. Das Interesse im Haus des Grenzmuseums war groß.