Seit Jahren hält uns die so genannte Flüchtlingskrise in Atem und beherrscht seitdem Politik, Gesellschaft und Medien. Dabei ist Flucht mitnichten ein neues Thema. Vor gut 30 Jahren verlief quer durch Deutschland eine Grenze, die es für viele Menschen unmöglich machte, frei zu denken, frei zu handeln, frei zu sein.
Von innerdeutscher Flucht möchten der Ostberliner Schauspieler Ludwig Blochberger und der klassische Schlagzeuger Stefan Weinzierl erzählen: Von Menschen, die alles zurück ließen und sich auf den lebensgefährlichen Weg machten, in den Westen zu fliehen.
Basierend auf der Anthologie "Ich musste raus - 13 Wege aus der DDR" von Constantin Hoffmann rezitiert Ludwig Blochberger fünf reale Fluchterlebnisse, zu denen Stefan Weinzierl mit seinem vielfältigem Instrumentarium den passgenauen Soundtrack liefert. Sprache und Musik erzählen Geschichten, die in ihrer Intensität sowohl als Hörbuch als auch live auf der Bühne tief berühren.
Pressestimmen:
"Gänsehautmomente vermittelte der Schauspieler Ludwig Blochberger im Grenzmuseum Böckwitz, als er am Sonntagnachmittag wahre Geschichten von letztlich geglückten Fluchten und Ausreisen aus dem Staat las, der 1990 zu Grabe getragen wurde. (…)
Die beklemmende Atmosphäre unter anderem im Gefängnis der Staatssicherheit, untermalte Stefan Weinzierl eindrucksvoll mit verschiedenen Percussion-Instrumenten. Ein Schauer lief dem Publikum womöglich über den Rücken, wenn Blochberger im durch viele Filme und Dokumentationen bekannten Stasi-Tonfall vortrug, was die Vertreter der DDR-Staatsmacht dann durchsetzten.
Das Publikum, Ältere wie Jüngere, lauschten gebannt. Das Interesse im Haus des Grenzmuseums war groß." (Isenhagener Kreisblatt, 19.09.2023)
Heute wird in vielen Berichten nur noch über die spektakuläre Flucht berichtet, der Abend erzählte aber auch fesselnd über die Gründe der Menschen. Ob es um die Flucht über die Ostsee, das Verlassen der DDR in einem Kofferraum oder die Flucht über Ungarn und Österreich ging, Blochberger fesselte. (...) Ob er die Stimme hob, wie ein Stasioffizier, einen Schuldirektor imitierte oder einen zerbrechenden Menschen darstellte, alles war glaubhaft. Dazu brachte Weinzierl den perfekten Soundtrack. Er unterstrich die gelesenen Worte so einzigartig, wie es heute kaum noch zu hören ist. Die Darbietung erinnerte an alte Hitchcock-Filme. Die Fluchtgeschichten unterschieden sich stark voneinander, zeigten aber allesamt die Hoffnungslosigkeit der Flüchtenden und den absoluten Willen, dem Land zu entkommen. (hoetensleben.de, 28.11.2019)